Neerstedt Hude
Kaum ein Durchkommen: Die Handballerinnen des TV Neerstedt um Anna Rippe (am Ball) verloren gegen die HSG Hude/Falkenburg.
Bild:Tamino Büttner

Neerstedt - Sie hatten sich in diesem Derby in der Vergangenheit oftmals schwergetan – doch am Freitagabend ließen die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hude/Falkenburg keine Zweifel aufkommen: Der Tabellendritte gewann das Nachbarschaftsduell beim TV Neerstedt souverän mit 28:22 (15:11) und baute damit die eigene Erfolgsserie aus. Während die HSG nach ihrem achten Sieg in Folge den dritten Tabellenplatz festigte, hat der TVN weiterhin die rote Laterne inne.

Das Team von HSG-Trainer Bernd Spille agierte spielerisch überlegen, obwohl mit Saskia Saß, Charlotte Sommer und Michaela Stahlkopf drei wichtige Spielerinnen fehlten. Dagegen zeigten die Gastgeberinnen besonders zu Beginn der Begegnung zu viel Respekt vor dem Gegner, sodass sich Hude/Falkenburg schnell auf 4:1 absetzte. Besonders das Zusammenspiel zwischen Melissa Steinhoff im Rückraum und der Ex-Neerstedterin Leonie Voigt auf der rechten Außenbahn gelang sehr gut. Beide Spielerinnen waren am Ende in Summe 13 Mal erfolgreich.

Hätte nicht Romina Kahler erneut einen Sahnetag erwischt, wären die Gäste wohl schon schnell weiter weggezogen. Doch schließlich konnte auch die TVN-Torhüterin nicht verhindern, dass der Rückstand der Neerstedterinnen bis auf 3:12 (17. Minute) anwuchs. Erst danach zeigte die Umstellung auf eine 4:2-Abwehrformation beim TVN etwas Wirkung. Bis auf 9:13 (Alina Windhorst/22.) kämpfte sich das Heimteam heran.

Nach dem Seitenwechsel versuchte es die Mannschaft von Trainerin Cordula Schröder-Brockshus mit einer noch offensiveren Deckung, kassierte allerdings innerhalb von zehn Minuten sechs weitere Treffer zum 13:21. Somit war schon früh eine Vorentscheidung gefallen. Während Spille nun durchwechselte, ließ bei Neerstedt langsam die Kraft und auch die Konzentration nach. Trotzdem hielten die Gastgeberinnen kämpferisch weiter tapfer dagegen. Anna Rippe und Delia Mathieu sorgten in der Schlussminute noch für etwas Ergebniskosmetik.

Neerstedts Co-Trainerin Desiree Görzel war nach dem Abpfiff trotz der Niederlage nicht ganz unzufrieden: „Nachdem wir zu Beginn zu viele Fehler gemacht hatten, kamen wir durch die Abwehrumstellung besser ins Spiel. Phasenweise hat uns der letzte Zug zum Tor gefehlt, da war bei einigen Spielerinnen eine gewisse Verunsicherung zu spüren. Trotzdem lassen wir den Kopf nicht hängen. Ich hoffe, dass sich die Spielerinnen ein Beispiel an unserer Torhüterin Romina Kahler nehmen.“

Derweil freute sich Bernd Spille über den klaren Auswärtserfolg. „Ich habe nicht erwartet, dass wir dieses Spiel so deutlich gewinnen. Ab Mitte der ersten Hälfte wurde unser Spiel ungenau, und Neerstedt hat unsere Fehler ungenutzt. In der Pause habe ich den Spielerinnen dann gesagt, dass sie auch in der zweiten Hälfte Vollgas geben müssen. Somit konnten wir die Partie relativ frühzeitig entscheiden.“

Quelle: nwzonline.de