Die Aufholjagd wurde nicht belohnt: Die Handballerinnen der HSG Hude/Falkenburg um Britt Nölker (beim Wurf) verloren ihr Nachholspiel in der Oberliga beim SV Höltinghausen mit 20:22. Bild: Robert Gertzen |
Höltinghausen/Hude/Neerstedt - „Mit 20 Toren gewinnst du kein Handballspiel!“ Mit dieser Aussage hat Bernd Spille, Trainer der Oberliga/Frauen der HSG Hude/Falkenburg, nur bedingt Recht. Denn im Hinspiel gegen den SV Höltinghausen reichte seiner Mannschaft tatsächlich diese geringe Anzahl an Treffern, um mit 20:14 zu gewinnen. Im Nachholspiel der Rückrunde am Donnerstagabend gelangen der HSG in Höltinghausen erneut nur 20 Tore – während die Gastgeberinnen 22 Mal trafen und somit die Partie 22:20 (13:8) gewannen.
„Es war kein schönes Spiel, auch wenn unsere Abwehrleistung wieder in Ordnung war“, fand Spille und bezog sich damit auf das Backeverbot in der Höltinghauser Sporthalle. Ohne das Ballharz leisteten sich die Gäste unheimlich viele Fehler, vor allem im Angriff war es eine enttäuschende Leistung. Als weiterer erschwerender Faktor kam bei den Gästen hinzu, dass Saskia Saß kurzfristig ausfiel.
Nur zu Beginn behauptete Hude/Falkenburg eine Führung. Eine Zeitstrafe gegen Britt Nölker brachte den SVH zurück ins Spiel, in Überzahl kämpfte sich Höltinghausen auf 4:5 heran (10.). Gute Deckungen auf beiden Seiten zwangen die Angriffsreihen in der Folgezeit zu vielen Würfen aus dem Rückraum, zudem nahm Hude/Falkenburg mit dem Deckungsverhalten den gegnerischen Kreis nahezu komplett aus dem Spiel. Doch auch der SVH hatte sich gut auf den Gegner eingestellt: Mit viel Bewegung in der Abwehr sorgten die Gastgeberinnen für einige Fehler ihrer Gegnerinnen. Per Siebenmeter drehte Emily Fischer das Spiel auf 6:5 (15.), bis zur Pause setzten sich die Grün-Weißen schon deutlich ab.
Mit dem besseren Start in den zweiten Spielabschnitt gelang es Hude/Falkenburg zu verkürzen. Als Melissa Steinhoff den Anschluss herstellte (17:16/43.), nahm SVH-Trainer Marvin Muche eine Auszeit. Mit Geduld gelang es den Gastgeberinnen, das Spiel wieder an sich zu reißen. Dennoch blieb die HSG dran, zehn Minuten vor dem Ende stand es 19:18. In der hitzigen Schlussphase registrierte Spille zunächst eine Zeitstrafe gegen seine Rückraumakteurin Lisa-Marie Hillmer, die Gegenspielerin Elisa Fangmann im Gesicht getroffen hatte. Der zweite Aufreger folgte nur drei Minuten später, als Höltinghausens Lena Walter wegen eines Stoßes gegen Hillmer die Rote Karte sah. „Völlig überzogen“, kommentierte Muche die Entscheidung. Den Sieg ließ sich sein Team nach dem 22:20 durch Ann-Kristin Barske per Siebenmeter (60.) trotzdem nicht mehr nehmen.
Derweil will sich die HSG Hude/Falkenburg trotz des Dämpfers den dritten Tabellenplatz nicht mehr nehmen lassen. Fünf Spiele vor Schluss beträgt der Vorsprung der Landkreis-HSG (29:13) auf die HSG Heidmark (25:17) vier Punkte. „Wir werden weiter alles geben“, kündigte der HSG-Trainer an. Wohlwissend, dass dieses Polster am Wochenende auf zwei Zähler schrumpfen könnte. Denn am Sonntag (16.30 Uhr) empfängt die HSG in der Halle am Huder Bach den Spitzenreiter VfL Stade (41:3). „Da sind wir klarer Außenseiter, aber auch nicht chancenlos. Das haben wir im Hinspiel schon gezeigt“, sagte Spille und erinnerte an die knappe 23:26-Niederlage in Stade vor viereinhalb Monaten.
HSG: Alfs – Zetzmann (1), Blankemeyer, Nölker (2), Steinhoff (6/3), Winter, Möller (1), Jarocki (3), Urban (1), Sommer (1), Hillmer (3), Bredehorst (1/1), Voigt (1)
Quelle: nwz-online.de