FRIPI Hude
Ausgebremst: Ruth Kampers (am Ball) und SG Friedrichsfehn/Petersfehn mussten sich im letzten Spiel des Jahres der HSG Hude/Falkenburg 21:22 geschlagen geben.
Bild: Kea Samusch

Friedrichsfehn - Das letzte Spiel in 2023 rundete das durchwachsene Halbjahr der Handballerinnen der SG Friedrichsfehn/Petersfehn in der Oberliga perfekt ab. Am Freitagabend agierten die Ammerländerinnen in eigener Halle nicht konsequent genug und mussten sich der HSG Hude/Falkenburg mit 21:22 (14:16) geschlagen geben.

Nach der Partie war SG-Trainer Elias Wührmann aufgebracht. Er und sein Team sahen sich vom Schiedsrichtergespann Sören Petereit und Axel Tapper, die am Freitagabend generell keine klare Linie gepfiffen hatten, um die Chance auf den Ausgleich betrogen. Was war passiert?

Nur noch 29 Sekunden

29 Sekunden vor dem Ende verletzte sich Hudes Sophie Winter am Rücken, erst nach einer längeren Pause ging es weiter. Die folgende Wurfchance von HSG-Spielerin Lisa-Marie Hillmer parierte SG-Torfrau Sarah Petry stark und warf bei noch 12 Sekunden zu spielen einen langen Ball. Am Huder Kreis kam es zum Zweikampf um den Ball, eine Gästespielerin verteidigt mit dem Gesicht zum eigenen Tor. Die Schiedsrichter entschieden auf Foul, die SG bekam den Ball aber nicht mehr frei und die Zeit lief einfach ab – die Niederlage war besiegelt.

„Gerade dadurch haben wir das Spiel verloren“, polterte Wührmann: „Für mich ist das ein klares Foul. Wenn die Huderin den Ball nicht freigibt, muss es Siebenmeter für uns geben. Zumindest hätten wir noch eine Chance auf den Ausgleich kriegen müssen.“ HSG-Coach Bernd Spille hatte die Aktion nicht genau gesehen. „Ein Foul war es auf jeden Fall, aber wir sind einfach froh, dass wir die zwei Punkte heute mitnehmen“, sagte der Gästetrainer nach einem zähen Ringen zum Jahresabschluss.

Schwacher SG-Start

Dass die Ammerländerinnen überhaupt noch spät im Spiel die Chance auf einen Punkt hatten, war nach einem ganz schwachen Start nicht zu erwarten gewesen. Nach fünf Minuten lagen die Gastgeberinnen mit 0:4 hinten. Die SG leistete sich in der Offensive Fehler auf Fehler, Hude bestrafte diese mit einfachen Gegenstoßtoren. Erst nach einer frühen Auszeit (6. Minute) kämpfte sich die SG auf 6:7 (13.) heran, ließ aber erneut zahlreiche gute Gelegenheiten aus. Und als sich dann auch die Abspielfehler wieder einschlichen, zog Hude/Falkenburg auf 7:14 (21.) davon.

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Überzeugten immer wieder mit guten Abschlüssen aus dem Rückraum: die Spielerinnen der HSG Hude/Falkenburg

„Wir starten absolut schlecht ins Spiel, weil wir keine Durchschlagskraft entwickeln und nur über das Zentrum angreifen. Dann kämpfst du dich zurück und fällst danach direkt in die nächste Hängephase“, sagte Wührmann, der nun auch die Torhüterin wechselte. Carolin Tiedeken erwischte gegen ihren ehemaligen Verein keinen guten Tag, wurde von ihren Vorderleuten aber auch komplett im Stich gelassen. Mehr als die Hälfte ihrer Gegentore waren Gegenstöße.

Nun mit Petry im Tor kämpften sich die Ammerländerinnen bis zur Pause auf 14:16 heran. Das gefiel HSG-Trainer Spille nicht: „Das war das Gegenteil von souverän. Obwohl wir zweimal so deutlich geführt haben, blieb es unnötigerweise immer ein superenges Spiel.“

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Kaum ein Durchkommen: die HSG Hude/Falkenburg hielt das Zentrum dicht. Das bekam vor allem SG-Kreisläuferin Neele Kuhlmann (am Ball) zu spüren.

Im zweiten Durchgang merkte man beiden Teams an, dass sie mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen hatten. Immer mehr Fehler schlichen sich auf beiden Seiten ein. Bezeichnend war die Phase zwischen der 41. und 47. Minute. Die SG hatte gerade durch Miriam Thamm auf 18:19 verkürzt. Danach leisteten sich beide Mannschaften in einer wilden Phase Abspielfehler und ausgelassene Torchancen en masse. Erst ein von Melissa Steinhoff verwandelter Siebenmeter zum 18:20 läutete die dramatische Schlussphase mit dem besseren Ende für die Gäste ein.

Huder Serie hält

„So ein Spiel musst du einfach nach Hause bringen. Die letzte Aktion ist ärgerlich, aber wir hätten es vorher auch einfach besser gestalten müssen“, ärgerte sich Wührmann über die sechste Saisonniederlage. Besser war die Stimmung bei seinem Gegenüber. „Es war sicherlich nicht das schönste Handballspiel. Für uns zählen die zwei Punkte und wir freuen uns, dass wir mit sechs Siegen in Folge in die Winterpause gehen“, sagte HSG-Trainer Spille.

Weiter geht es für beide Teams dann Ende Januar. Die SG startet am 20. Januar mit einem Heimspiel gegen den TuS Jahn Hollenstedt ins neue Jahr. Die HSG erwartet einen Tag später die HSG Heidmark zum Duell.

Quelle: nwz-online.de